Aus der Anderswelt
Lange Zeit glaubte ich ...
Lange Zeit glaubte ich, dass der Blick hinter die Mauer in dieser Welt nicht gewünscht ist. Die Sehnsucht nach anderen Möglichkeiten, ließ mich jedoch nicht los. Bis ich erkannte, dass dieser immerwährende Wunsch nach Wahrheit in meiner Persönlichkeit verankert ist.
Meine Umwelt kam damit nicht immer gut zurecht und sie stellten mir die Frage: "Was stimmt mit dir eigentlich nicht?" Heute kann ich sagen: "Was stimmt mit der Welt nicht, dass Menschen in ihrer Einzigartigkeit und Individualität verurteilt und missverstanden werden?"
Lange Zeit glaubte ich, dass meine Eltern an meinem unsteten chaotischen Leben schuld seien, bis ich verstand, was besonders in meinem Vater wohl vorgegangen sein muss. Und dazu hier ein kleiner Ausblick auf die Anderswelt.
Wie in einer dichten Nebelwolke ist er gefangen, in ihm toben unaufhaltsam Gefühle wild mit großem charismatischen Verlangen.
Manchmal brechen sie blindlings hervor, all die Ideen, Visionen und unverarbeiteten Reize und auch die überfordernde Last, die da war zuvor in seinem Leben, schleichend und unbemerkt, jetzt in ihm einströmend und ihn überfluten ohne Rast.
Wohin mit dieser rauschenden inneren Flut - jedes seiner Wort durchbricht nun den Nebel messerscharf, trifft alles was in unmittelbarer Nähe ist, ob realitätsfern oder unwahr es ist ihm in dem Moment äußerst egal.
Ein Blindflug in überbordender Macht, reißt er alles kriegerisch und enthusiastisch nieder, als gäbe es kein Morgen wieder.
Die Flut der Gedanken wirbeln in ihm unverständlich umher, aufgewühlt ausgesprochen trifft er ins Herz seines Gegenübers - mit und ohne Wiederkehr. Vorwurfsvoll stampfend blickt er mit verzerrtem Gesicht und geht zuweilen mit unbeherrschten emotionalen Worten, ungefiltert mit Jeden nun ins Gericht.
Der Ausbruch seiner durcheinander geratenen Gefühlsqualen sucht einen Täter, doch in der Auflösung der Nebelschwaden, zeigt sich erst der wahre Verräter. Erst jetzt wird ihm das Schlachtfeld sichtbar und klar, verzweifelt wird er alles tun, um den Zweifel an dem Verrat abzuschmälern, der Verrat an sich selbst klappt wunderbar.
Mit Scham, Schuld und Angst überdeckt nun ein großes Schweigen oder auch ein Tränenfluss seinen Blindflug ins Nichts, traurig bestürzt und überfordert sind die Mitmenschen jedoch entwischt.
Gerade jetzt benötigt er doch liebevolles Verständnis und eigentlich war doch der Blindflug harmlos und ein Missverständnis.
Dies alles war doch nur die Wucht aus einer Anderswelt, die unverblümt kommend und unkontrolliert war aus seinem tiefsten Innern vorgeschnellt.
Mit Versprechungen und Verleugnungen ist dann die Anpassung an das Leben ein Bedürfnis aus großer Not erwacht, was sich auf Dauer für ihn jedoch anfühlt wie lebendig begraben, wo der Tod hämisch lacht.
Wie lange wird der Mensch wohl in seinem Angesicht ausharren und bleiben, bei der in ihm und jetzt auch im anderen unvorhersehbaren impulsiven Gefühlen, die alle in ein Unwohlsein trieben?
Selbstverletzungen auf allen Ebenen kann die Einsamkeit nicht wirklich nehmen, der Rückzug hilft nur zeitweise und er stellt sich die Frage, will ich einsam sterben oder einfach nur überleben?
Der Konflikt ist kaum zu lösen zwischen notwendigem Rückzug und das Bedürfnis nach Beziehung, so hindert die Trauer darüber im Alleinsein, zu bitten andere Menschen um Hilfe und Befreiung.
Er muss sich vor der Überflutung der Gefühle der anderen und der Welt ebenfalls schützen, um sich selbst nicht immerzu zu verletzen. Sehnlichst wünscht er sich ein Gegenüber, der ihn annehmend aushält und liebt, wenn er steht kopfüber, auch wenn in den Augen des anderen mit Entsetzen.
Gefühle aus der Anderswelt verschleiern die wahre Persönlichkeit, sorgen für Unverständnis und Unstimmigkeit - zurück bleibt eine schwere und tiefe Einsamkeit.
Der innere Drang den Stress irgendwie zu bewältigen, erdenkt er sich neue Projekte und Ziele, was seine Stimmung nicht wirklich hebt, denn es sind viel zu viele. Unruhig und entscheidungsschwach wie er dann ist, werten die Menschen ihn als Sonderling ab, denn häufig macht er ganz spontan einfach sein eigenes Ding und das ohne Vorwarnung und ohne Bedacht.
Doch wie soll ein anderer das ertragen, wenn er nichts weiß von dem, was sich in ihm abspielt in der Flut der überforderten Stimmungslagen? Ihm fehlen die Worte, um das Wirrwarr und die Unruhe in ihm verständlich zu erklären und zu sagen.
Im Rausch der Gefühle gefangen, weil das Gehirn nicht so schnell denken kann, wie es reagiert, weil ein paar Verknüpfungen andere Wege suchen, um die Gedanken aufzuspüren.
Noradrenalin will Erfolge und zwar schnell, Dopamin ist langsam und wünscht sich Serotonin, damit es wird ganz glücklich und hell. Serotonin lässt sich liebend gerne von Adrenalin aufpeppen, um Dopamin zu unterstützen, für die Umsetzung der vielen Anforderungen ohne Stress und Hetze. Nur Adrenalin mag Aktivität mit riskanten Einsätzen, was von Dopamin verhindert wird, denn er liebt das gesetzte. Noradrenalin wird so langsam ungeduldig und Dopamin löst aus einen Stau, der sich impulsiv entlädt und raus kommt die Sau. Frust setzt sich auf die Neurotransmitter, das Chaos in den Synapsen ist unaufhaltsam und wird zu einem Gewitter.
Auch sein Motto "Gibt's nicht, geht nicht" und kann nicht sein, ist in seiner Synapsen Gewitter Welt zur Stelle, alles was gemacht wird, soll ihn begeistern, möglichst einen Kick geben und hoch erfreuen, egal was sich auch ihm in den Weg stellt - es soll den Körper in riskante Abenteuer bringen und die Sinne dabei immer erhellen.
Aus Langeweile wächst Melancholie und kommt einem Verwelken nah, er wird sterben bei jedem fallenden Blütenblatt denkt er, ganz offenbar. Was ihn macht unerträglich in seinem grauen Kleid, welches er selbst empfindet als sonderbar.
Und das für andere unmögliche Neue wird jedoch verfolgt mit großer Freude und hochbegeisterter Euphorie, der Zauber fantasiert ihm Blumen der Liebe, die es in seiner Welt noch nie hat gegeben - eine sentimentale einzigartige charmante Symphonie.
In seinem Hyperfokus vergisst er dann die Zeit und sein Anblick gleicht einer friedvollen Zähmung, doch jede Störung wird zu einem Löwengebrüll, dessen Wucht im anderen löst aus eine Lähmung.
Jetzt heißt es besonnen sein und nicht weiter stören, denn das vorher gegeben Versprechen ist scheinbar verschwunden im Nebelgestöber. Häufig fällt es dem Andersmensch dann erst auf, wenn er sitzt im Dunkeln hungrig und durstig, und der Tag nahm ohne ihn seinen Lauf.
Das Zuhause gleicht einer Flohmarktbörse mit gesammelten Steinen und Recyclingmaterial, was zeitweise auswächst, um dann ins Gegenteil umzuschlagen und zu werden zu einem puristischen Areal.
Es wird erst gesammelt, gestapelt und liebevoll behütet, um dann in einem Wahn einer neuen Ideologie verschenkt und verpackt wird in Tüten. Oh wie göttlich ist's in ihm in dieser Freiheit, der andere ahnte vorher nichts von seinem spontanen Ausdruck in der Beseitigung eines angeblich schlechten Karmas und den kreativen Blick für seinen Ordnungssinn und seine individuelle Feinheit.
Schnell vergessen ist das Gestern im Heute, doch nicht immer zum Wohle der Leute, die irritiert und schockiert über das unstete Leben, sich darüber lustig machen, sich abwenden und darauf erst einmal müssen einen heben.
Es gab Zeiten, da wurden solche Menschen als Schamanen und Weise geehrt, jetzt sind Gedanken und intellektuelles Wissen gefragt - etwas läuft doch grundlegend in der Welt verkehrt. Gefühlstiefe und intuitive Weisheit aus der Anderswelt wird nicht mehr verstanden und häufig auch abgelehnt - ich Frage dich, wozu wirst du stehen und welche Fahne wird aus deinen Nebelschwaden sichtbar wehend?
Sein Kopf-, Bauch- und das Herzgefühl befördern Eindrücke aus der Anderswelt ans Tageslicht, die ihm vernebeln so manche realistische Sicht. Nicht akzeptiert aus der Erwartungshaltung des angeblich Normalen, fragt er sich nach Lösungen für eine regulierte Lebensgestaltung.
Doch erst in der eigenen Annahme und Akzeptanz seines eigenen körperlichen und persönlichen Merkmales, werden alsbald Blindflüge zu Höhenflügen, auf denen sich das wahre Potenzial entfalten kann und dann auch erst kann sich offenbaren.
Und in diesem Synapsen Gewitter wird Unmögliches möglich und Großartiges wird sichtbar und wahr.
Viele Errungenschaften dieser Welt, wurden von Menschen erfunden mit diesem Persönlichkeits-Merkmal, denen auch heute noch scheinbar unmögliches einfällt, lies doch einfach mal nach und schaue einmal. Kreativität, Spontaneität, Risikobereitschaft, Einsatzbereitschaft, Ehrlichkeit, Begeisterungsfähigkeit, Feinfühligkeit, Sensibilität und immer das Herz auf der Zunge, damit hat der Andersmensch einige Erfolge schon errungen.
Einen Gruß aus der Anderswelt sende ich dir, sei gespannt auf das, was mir noch so einfällt im Hier und Jetzt, wenn auch manchmal chaotisch zelebriert und fantastisch in Szene gesetzt.
Herzlichst Claudia 💚
Liebe Herzmenschen und die, die es noch werden!
Das ist ein Aufruf an alle Menschen da draußen - zeigt euch mit euren Schwächen und macht eine Stärke daraus. Helft, wo Hilfe gefragt ist, lasst euch helfen, verbindet euch und schöpft aus den Möglichkeiten der Welt, um ein freudvolles und lebendiges Leben zu leben ohne andere dafür verantwortlich zu machen.
Möge es gelingen. Ich grüße dich herzlich aus der Mitte meiner Anderswelt, Claudia. 🍀💚